Pleite von Thomas Cook: “Die totgesagte Pauschalreise könnte eine unerhoffte Renaissance erfahren”
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Die Nachricht jagt Schockwellen durch die Tourismusbranche. Thomas Cook, Europas zweitgrößter Reisekonzern, ist zahlungsunfähig. Was bedeutet die Pleite für den Tourismus? Wem wird sie schaden? Wen wird nie nützen? Und was hat der Brexit damit zu tun? Diese Fragen versucht die deutschsprachige Presse zu beantworten.
“Der Standard” (Wien)
Wem die Insolvenz nützt, ist auch rasch aufgezählt: pauschal allen verbleibenden Reiseveranstaltern. Sie werden lautstark und mit Freude die Lücke auffüllen. Thomas Cook war zwar besonders stark in Spanien und Griechenland im Geschäft und hat mit der Marke Neckermann auch seinen Teil dazu beigetragen, dass der Ballermann auf Mallorca zu jener Popularität gefunden hat, die mittlerweile viele Gäste auch wieder abschreckt. So wirklich abgehen wird der britische Konzern aber niemandem. Und, Ironie der Geschichte: Selbst die lange totgesagte Pauschalreise könnte eine unerhoffte Renaissance erfahren. Dann nämlich, wenn sich herumspricht, dass im Insolvenzfall nur versichert ist, wer eine Pauschalreise gebucht hat.
“Volksstimme” (Magdeburg)
Immer, wenn viele Menschen auf einmal von einer Pleite betroffen sind, soll der Staat eingreifen. Bei den übrigen 1700 Insolvenzen im Jahr ist das kein Thema. Es sollte auch bei der Thomas-Cook-Pleite so sein.Und auch dem Ruf der Fluggesellschaft Condor nach einem Überbrückungskredit sollte der Staat nicht Folge leisten. Auch wenn das Land Hessen mit der schnellen Ankündigung einer ergänzende Bürgschaft den Druck auf Berlin erhöht. Die Luftfahrtbranche ist in einer Konsolidierungsphase. Air Berlin und Germania konnten nicht gerettet werden. Condor ist seit einiger Zeit schon ein Verkaufskandidat. Selbst im Falle der Insolvenz würden die meisten Flieger und Mitarbeiter unter anderem Logo weiterfliegen.
“Neue Osnabrücker Zeitung”
Die Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook trifft nicht nur Urlauber, sondern vor allem die vielen Tausend Beschäftigten hart, die jetzt um ihre Jobs bangen müssen. Für sie gibt es keinen Absicherungsschein wie für deutsche Pauschaltouristen. Um
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