Pleite des Reisekonzerns: Millionen an Boni: Chefs von Thomas Cook geraten unter Beschuss
Sie häuften mehr als eine Milliarde Euro Schulden an und trieben den britischen Reisekonzern so in die Pleite. Dennoch kassierten die Thomas-Cook-Manager üppige Bonuns-Zahlungen. Nach übereinstimmenden Berichten britischer Medien sind die deshalb nun unter Beschuss geraten. Erste Forderungen nach Rückzahlungen wurden bereits laut.
Gill Furniss von der oppositionellen Labour-Partei, designierte Verbraucherministerin für den Fall einer Regierungsübernahme durch Labour, rief die Thomas-Cook-Bosse laut einem Bericht des “Guardian” unmissverständlich dazu auf, die Boni zurückzugeben. “Prüfen Sie Ihr Gewissen”, versuchte Labour-Finanzexperte John McDonnell der Forderung Nachdruck zu verleihen.
Es geht um mehrere Millionen Pfund, die die Manager in den vergangenen zwölf Jahren einheimsten. Ex-Vorstandschef Manny Fontenla-Novoa, der Hauptverantwortliche für die zahlreichen Zukäufe von Unternehmen, die Hauptgrund für die Pleite sein sollen, soll in etwas mehr als vier Jahren auf dem Chefsessel 17 Millionen Pfund (etwa 19,2 Millionen Euro) erhalten haben, wie der “Daily Mirror” berichtet. Laut dem Blatt soll es weitere Millionen-Boni geben haben: Fontenla-Novoas Nachfolgerin Harriert Green soll 4,7 Millionen Pfund plus 5,6 Millionen Pfund Aktienbonus in knapp drei Jahren bekommen haben. 4,3 Millionen Pfund Extra-Zahlungen in knapp fünf Jahren sollen an den aktuellen Konzernchef, den Schweizer Peter Frankhauser gegangen sein – dies alles zusätzlich zu den Millionengehältern versteht sich.
Condor: Steuerzahlerbund gegen Finanzspritze
Unterdessen hofft der deutsche Ferienflieger Condor nach der Pleite des Mutterkonzerns weiter auf staatliche Finanzspritzen. Zuletzt war offen, ob die Bundesregierung der bisher profitablen Fluggesellschaft einen Überbrückungskredit gewährt. Das könnte möglicherweise verhindern, dass Condor im Sog der Insolvenz ebenfalls in Schräglage gerät.
Verbraucherschützer appellierten an die Bundesregierung, den beantragten Kredit an die Fluggesellschaft zu gewähren. Auch Flughafenbetreiber hoffen auf den Fortbestand der Airline. Zuvor hatten Gewerkschaften von der Bundesregierung gefordert, Condor zu unterstützen, um die 4900 Arbeitsplätze bei der Airline zu erhalten. Dagegen lehnt der Steuerzahlerbund staatliche Hilfen für Condor
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