Reisebuch: Schick
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Der Fotograf Tariq Zaidi schreibt in dem englischsprachigen Vorwort zu seinem Band „Sapeurs“ von einem „surreal style statement“. Tatsächlich mutet das Modebewusstsein der sogenannten Sapeurs in den Hauptstädten der Republik Kongo sowie der Demokratischen Republik Kongo irrwitzig an. Und schon steckt man mitten drin in einem durchaus verwirrenden Diskurs, in dem es um viel mehr geht als bloß um Mode. Es geht um Hoffnung an Orten der Hoffnungslosigkeit, um Lebensfreude, es geht letzten Endes um schwarze Selbstermächtigung. Oder doch nur um eine überkandidelte Manier?
La Sape, das ist die Société des Ambianceurs et des Personnes Élégantes – die Gesellschaft der Stimmungsmacher und eleganten Menschen. Ihre Anhänger, die Sapeurs, zu deutsch: Pioniere, leben beidseits des Flusses Kongo, in Brazzaville und Kinshasa, den Hauptstädten der zwei kongolesischen Staaten. Sie sind teuer und exklusiv gekleidet – in zweien der ärmsten Länder der Welt. Insofern stellt sich die Frage, wie frivol dieser Schick ist.
Die Anfänge der Bewegung reichen rund hundert Jahre zurück, sie wurde zunächst von einer frankophilen Elite getragen und hatte durchaus Gegner. Vor allem in den 1980ern gab es Bestrebungen, die Sapeurs aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Der Wind hat sich gedreht, die Société hat neuen Zulauf, sie wird von der Gesellschaft respektiert. Teilweise werden ihre Mitglieder sogar als Prominente gefeiert.
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Denn sie geben ein Bild ab, das vor allem der Westen kaum kennt. Entweder liefern die Kriege und humanitären Katastrophen die Bilder aus Afrika oder aber die Naturschönheiten und wilden Tiere. Oder, drittens, die traditionellen Lebensweisen der Menschen, was nicht selten in einen Ethnokitsch abkippt.
Die Sapeurs belegen, dass es auch einen afrikanischen Kosmopolitismus gibt. Der Vereinigung gehören inzwischen etliche Frauen an – auch das ist ein wichtiges Signal in den
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