Deutschland: Touristenebbe
Um neun Uhr sollte sie wieder ablegen. Jeden Tag. Abfahrt in Hamburg, St. Pauli Landungsbrücke, Brücke 3/4, Zwischenstopp in Cuxhaven, am Pier „Bei der Alten Liebe“, schöner Name übrigens in traurigen Tagen. Ankunft um 12.45 Uhr im Südhafen von Helgoland. Rückfahrt um 16.30 oder 17 Uhr, außer bei sehr schlechtem Wetter, das die Helgoländer ja immer mal wieder kurzfristig von der Außenwelt abkoppelt, wenn der Sturm peitscht. Dies allerdings ist ein Orkan ganz anderer Art. Nahezu windstill.
Das neue Highspeedschiff Halunder Jet der Reederei FRS liegt bei schönstem Sonnenschein im Hamburger Hafen, auch dieser Katamaran der Helgoline darf bis auf Weiteres nicht fahren. Andernfalls würde die 2018 in Dienst gestellte Schnellfähre bis zu 65 Stundenkilometer schnell über die Nordsee rauschen, um Hunderte Passagiere auf Deutschlands einzige Insel weiter draußen im Meer und zurück ans Festland zu bringen. Es gibt noch zweimal die Woche ein anderes Schiff, doch Touristen dürfen fürs Erste gar nicht mehr nach Helgoland. „Wir haben keine Touristen mehr hier, gar keine“, sagt Lars Johannson am Telefon. „Das gab es noch nie. Das ist eine absolute Ausnahme. Eine sehr außergewöhnliche, seltsame Situation.“
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Lars Johannson leitet Helgolands Tourismus-Service, gerade wäre die Saison in Schwung gekommen. Das Eiland mit seinen Felsen und nebenan seiner Düne wäre normalerweise relativ voll, bald ist Ostern. So ähnlich geht es nun mehr oder weniger allen deutschen Inseln. Selten waren sie so einsam, selten war die einheimische Bevölkerung so unter sich. Denn die Landesregierungen und Landkreise im Norden haben beschlossen, die Feriengebiete von Urlaubern zu räumen, um das Virus zu bremsen. Mit Konsequenzen vieler Art.
Die Ostfriesischen Inseln, die Nordfriesischen Inseln, die Inseln in Mecklenburg-Vorpommern. Die Ferienorte an den Küsten. Helgoland. Sylt. Norderney. Amrum. Rügen. Usedom.
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