Nicht nur Gutscheine: Reise geplatzt wegen Corona: Kunden können auf sofortige Auszahlung des Geldes bestehen
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Wer wegen der Corona-Krise eine Pauschalreise nicht antreten kann, soll sein Geld zurückverlangen können. Eine zunächst von der Bundesregierung geplante Gutschein-Lösung soll es nur noch als freiwillige Möglichkeit für Verbraucher geben. Das hat das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin beschlossen.
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) appellierte gleichwohl an Betroffene, einen Gutschein zu akzeptieren: „Wer sich für einen Gutschein entscheidet, leistet auch einen wichtigen Beitrag dazu, die Vielfalt der Angebote und Dienstleistungen im Reisesektor zu erhalten.“
Der Reiseverband DRV sprach von einer „Scheinlösung“, die die Probleme der Branche nicht löse. Gutscheine hätten nur geringe Akzeptanz. „Reiseveranstalter müssen daher weiterhin an den Großteil ihrer Kunden Geld rückerstatten – Geld, das schlicht nicht vorhanden ist“, sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig. Es gehe um ein Volumen von sechs Milliarden Euro.
Die Grünen im Bundestag mahnten Unterstützung für die Reisebranche an. „Wir benötigen daher einen Rettungsfonds für alle Wirtschafts- und Rechtsformen der Touristik, wir brauchen einen Kundengeldabsicherungsfonds. Wir benötigen darüber hinaus höhere Soforthilfen, auch für Solo-Selbstständige sowie eine monatliche Pauschale“, erklärten der Sprecher für Tourismuspolitik, Markus Tressel, sowie die Sprecherin für Verbraucherschutz, Tabea Rößner. „Die Reisewirtschaft steht finanziell am Abgrund.“
Hilfe für Reisebüros
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), sagte, Insolvenzen müssten so weit wie möglich vermieden werden. „Deshalb hat das Bundeskabinett heute außerdem beschlossen, dass sich die Bundesregierung und die Koalitionsfraktionen bis Juni darauf verständigen wollen, Hilfen für die Reiseveranstalter und die Reisebüros zu ermöglichen.“
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