Weltkulturerbe: Touristenmagnet außer Dienst: Bewohner des Mont Saint-Michel leiden unter dem Lockdown
Der Mont Saint-Michel in der Normandie ist ein Wahrzeichen Frankreichs. Und unter normalen Umständen zieht der Berg mit der jahrhundertealten Abtei mehr als 2 Millionen Besucher pro Jahr an. Jetzt ist es hier leer, bis auf eine Handvoll Einheimischer, die zu großen Teilen ihre Einnahmen aus dem Tourismus beziehen. Der Souvenirladenbesitzer Marc Yreux erinnert sich an den Tag der Schließung und macht sich Sorgen um seine Zukunft und auch um die seiner 20 Mitarbeiter, die hier an diesem magischen Ort ihr Geld verdienen: „Ich würde fast sagen, es war wie eine Militäraktion. Denn um 9 Uhr hieß es nur: ‚Tut mir leid, Sie öffnen nicht‘, und das war’s. Es war in weniger als einer Minute erledigt. Es kam sehr plötzlich. Und wir ließen alles stehen und liegen. Dabei hatte ich meinen gesamten Lagerbestand erhalten. Daher habe ich auch ein Problem mit meinen Lieferanten. Denn ich habe 70 Prozent meiner Lieferungen erhalten. Und die Lieferanten wollen bezahlt werden. Und – oh, mein Gott – ich habe keinen Umsatz. Ein oder zwei Monate sind in Ordnung. Aber jetzt müssen wir nach Lösungen suchen.“ Der Bürgermeister von Mont Saint-Michel, Yan Galton, macht sich auch Gedanken: „Der Mont Saint-Michel ruht sich aus. Und auf der wirtschaftlichen Ebene stellen wir fest, dass er ein bisschen traurig ist. Denn die Besucher bringen eine Atmosphäre, die sehr kosmopolitisch ist. Man hört Englisch, Deutsch, Japanisch, Chinesisch. Alle Sprachen werden gesprochen. Aber jetzt ist es hier seltsam.“ Eine Lockerung der Beschränkungen des öffentlichen Lebens wird es mindestens bis zum 11. Mai nicht geben. Und selbst dann ist bisher noch unklar, wann Frankreich seine Grenzen wieder öffnen wird und damit dem Tourismussektor wie hier rund um den Mont-Saint-Michel einen Neustart ermöglicht.
Beiträge in der gleichen Kategorie:
- Keine gefunden