Wandern in der Corona-Krise: Berg in Sicht
Dass die Alpenvereine explizit von Bergtouren abraten, dürfte in deren weit über hundertjährigen Geschichte wohl noch nie vorgekommen sein – bis zur Pandemie 2020. Im März dieses Jahres gaben alle großen Bergsteigervereine in den Alpenländern eine solche Empfehlung an ihre vielen Millionen Mitglieder heraus. Man wollte die von der Epidemie strapazierten Gesundheitssysteme nicht zusätzlich mit Verunglückten belasten, zudem wollte man Bergretter und Bergsteiger vor Infektionen schützen.
Jetzt, da sich die Infektionslage in den meisten Alpenländern deutlich verbessert hat, und viele Bergsportler sich auch nicht mehr abhalten lassen, gehen die Vereine von ihrer Warnung ab und kommen mit Konzepten an die Öffentlichkeit, wie ihrer Meinung nach „freudvolle Bergsportausübung in Zeiten von Covid-19 „, (so formuliert es der Österreichische Alpenverein, ÖAV) möglich sein könnte.
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In Österreich haben die alpinen Vereine, zu denen etwa auch die Naturfreunde zählen, Leitlinien aufgestellt, an denen Bergsportler sich ab sofort orientieren sollen. Dazu zählt etwa, gewohnte Rituale wie das „Gipfelbussi“ und Umarmungen zu unterlassen, Zärtlichkeiten also, die angesichts der Empfehlung, generell zwei Meter Abstand zum Bergpartner zu halten, ohnehin schwierig sein dürften. „Zusätzlich zur Erste-Hilfe-Ausrüstung empfehlen wir, Desinfektionsspray und Schutzmasken in den Rucksack einzupacken“, sagt Michael Larcher, Bergsportbeauftragter beim ÖAV.
Könne man, wie etwa an einem Stand beim Klettern, die zwei Meter nicht einhalten, solle man den Mund-Nasen-Schutz verwenden. Beim Mountainbikefahren sind die Abstandsregeln fünf Meter beim Bergauf- und 20 Meter beim Bergabfahren. Bei Klettersteigen solle man am Einstieg abwarten, um Staus zu vermeiden oder darauf verzichten, wenn schon zu viele Leute eingestiegen sind. Wie praktikabel diese Empfehlungen sind, muss sich im Alltag erst noch zeigen. Die maximale Gruppengröße liegt bei zehn Bergsportlern.
Der Deutsche Alpenverein (DAV), der sein Abraten vom Berggehen erst vor zwei Tagen revidiert hat – wohl auch, weil
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