Urlauber treiben Fallzahlen in die Höhe – Volle Flieger trotz Virus-Alarm: Bin ich Egoist, wenn ich jetzt in ein Risikogebiet reise?


Auf dem Flughafen von Palma de Mallorca herrscht immer noch reger Betrieb; und das obwohl die deutsche Regierung die Balearen sowie das spanische Festland am Freitag zum Corona-Risikogebiet erklärt hat. Airlines wie die Lufthansa und ihre Tochterfirma Eurowings fliegen trotz in die Höhe schnellender Infektionszahlen nach wie vor Touristen nach Spanien.
„Pro Woche sind es allein 180 Flüge aus Deutschland nach Palma“, sagte ein Konzernsprecher der “Bild”-Zeitung. Die Maschinen seien nach wie vor gut besetzt. 36.000 Urlauber könnten so bei Vollauslastung der Flugzeuge jede Woche allein auf die Baleareninsel strömen – trotz Reisewarnung.
In der Hitze des Hochsommers treibt es die Deutschen zunehmend in einen moralischen Spagat zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und persönlicher Erholungslust: Ist eine Urlaubsreise – ob in ein Risikogebiet oder nicht – überhaupt noch vertretbar? Oder sollten wir besser alle zuhause bleiben?
Sind kostenlose Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer gerecht?
Wie sehr diese Frage innerhalb der Gesellschaft polarisiert, zeigt sich an der hitzigen Diskussion darüber, wer denn für die Kosten der Coronatests von Reiserückkehrern aufkommen soll. Mitglieder der jeweiligen Parteien vertreten dabei ganz unterschiedliche Positionen.
“Wenn Urlauber in Länder fahren, von denen vorher bekannt ist, dass es sich um Risikogebiete handelt, dann liegt das Risiko bei den Urlaubern”, sagte beispielsweise der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann der “Saarbrücker Zeitung”. “Folglich müssten sie die Tests auch bezahlen.” Die Kosten dürften nicht von den Krankenkassen und folglich den Beitragszahlern beglichen werden. “Zumal es bei Fluggästen zwecks Urlaubs in aller Regel nicht um Sozialfälle geht”, so Ullmann.
Anders denkt Gesundheitsminister Jens Spahn. Er fürchtet, dass kostenpflichtige Tests die Testbereitschaft unter den Reisrückkehrern schmälern würden und somit kontraproduktiv für ein möglichst engmaschiges Testsystem sein könnten. In den ARD-Tagesthemen betonte er, die Tests sollten wahrgenommen werden, um alle zu schützen.
Zwar könne er den Impuls verstehen, Urlauber für die Tests zur Kasse zu
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