Tourist in Zeiten von Corona: Zurück aus Risikogebiet – Transatlantikflug mit ein paar Dutzend Passagieren

Beim Auschecken aus dem Hotel stehen zwei Frauen vor uns in der Schlange, vermutlich Mutter und Tochter, sie drehen sich um und fragen mit in Falten gelegter Stirn: “Ihr seid auch aus Deutschland? Kommt ihr nach Hause? Uns haben sie den Flug gestrichen.” Ich äußere mein Bedauern und antworte, dass wir seit drei Tagen ständig schauen würden, ob irgendwas mit unserem Rückflug sei. Aber nein, bislang nicht. Mein Sohn macht dabei ziemlich deutlich, dass er das eigentlich ziemlich gut finden würde – noch ein paar Wochen hier in den USA zu bleiben. 24 Stunden später wären wir wohl nicht mehr so angenehm nach Hause gekommen.
Wir sind Anfang März zu Beginn der Hamburger Frühlingsferien nach Chicago geflogen. Der 17-Jährige wollte seine Gasteltern in Indianapolis besuchen, ich über Detroit nach Washington zu einer Freundin. Die letzten fünf Tage hatten wir für New York City geplant. Die Reise begann damit, dass unsere Airline den Hinflug gecancelt hatte – obwohl Corona zumindest in der westlichen Welt noch nicht einmal richtig angekommen war. Trotz Umbuchung erreichten wir unser Ziel nur anderthalb Stunden später als geplant, eigentlich also alles in Ordnung, doch leider landeten die Mitteilungen der Fluggesellschaft ständig im Spam-Ordner, der auf meinem Telefon aber leider nicht zu sehen ist. Nichts zu hören, muss also auch nichts heißen.
Vermeintlich fernes Problem
Als wir in den Vereinigten Staaten angekommen waren, glaubten wir, dem aufziehenden Corona-Irrsinn entflohen zu sein. Da drüben jedenfalls beschäftigten sich die Leute mit dem Wahlkampf, und die Epidemie schien irgendein obskures Problem zu sein, das nur woanders auf der Welt existierte. Es gab auch niemanden, der mit Atemmasken durch die Gegend rannte oder Nudeln hortete. Erst nach und nach rückte das Thema auch in den Nachrichten nach vorne. Zunächst, wie so
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