Tourismus in Mali: Gruß vom Ende der Welt
Ein amerikanisch-malisches Gemeinschaftsprojekt verschafft arbeitslosen Reiseführern in der von Krisen gebeutelten Wüstenstadt Timbuktu in Mali ein Einkommen – und Menschen aus aller Welt exotische Post. Auf der Website postcardsfromtimbuktu.com, die ein amerikanisch-malisches Paar betreibt, kann man sich für zehn Dollar eine handgeschriebene Postkarte bestellen. Verschickt wird sie von Ali Nialy, der lange in Timbuktu als Reiseführer gearbeitet hat. Seit einigen Jahren war das nicht mehr möglich, weil Tuareg-Nationalisten und Islamisten seine Heimatstadt besetzt hatten. Auch nach der Befreiung Timbuktus durch eine französische Interventionstruppe bleibt die Sicherheitslage prekär – nun kommt auch noch Corona dazu. Die einst von Touristen frequentierte „Perle der Sahara“ durchlebt schwere Zeiten.
SZ: Herr Nialy, wie erleben Sie die Corona-Krise in Timbuktu? Haben Sie dort auch Ausgangssperren gehabt?
Ali Nialy: Wir hatten einschließlich der ersten Maiwoche eine Ausgangssperre, jeweils von sechs Uhr abends bis zum nächsten Morgen. Covid-19-Fälle gab es in Timbuktu zunächst nur bei den hier zur Friedenssicherung stationierten UN-Truppen. Nun gibt es etwa 40 akut Erkrankte unter den Einheimischen. Aber wir saßen natürlich alle vor dem Fernseher und haben gesehen, wie schlimm es China, Amerika und Länder in Europa erwischt hat.
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