Sikh-Heiligtum in Indien: Zum Essen kommen Hunderttausend
Eine warme Mahlzeit am Tag, dazu ein festes Dach über dem Kopf, und das alles gratis. Hört sich an wie eine Weihnachtsgeschichte. Und tatsächlich: Im Goldenen Tempel von Amritsar schläft niemand hungrig ein, findet jeder eine Bleibe, denn anderen zu helfen, gehört zum Glaubensgrundsatz von weltweit rund 27 Millionen Sikhs.
„Für gewöhnlich spenden wir zehn Prozent unseres Einkommens für gemeinnützige Zwecke oder engagieren uns ehrenamtlich“, sagt Gunbir Singh, ein stattlicher älterer Herr mit weißem Bart, weißem Gewand und ebenso weißem Turban. Der Sikh-Gelehrte kennt den Goldenen Tempel im Norden Indiens, nur wenige Kilometer von der pakistanischen Grenze entfernt, schon seit Kindertagen und nimmt Besucher gerne mit hinein.
Aus allen vier Himmelsrichtungen ist der Tempel zugänglich, das soll Offenheit symbolisieren. „Ob arm oder reich. Ob Sikh, Hindu, Moslem oder Christ. Hier ist jeder willkommen“, sagt Singh.
Doch vor dem Besuch dieses wichtigen Sikh-Heiligtums muss man erst einmal den Kopf mit Tuch oder Turban bedecken und seine Hände und Füße waschen. Im Inneren befindet man sich dann in einem goldglänzenden Tempel, der wie eine kleine Schmuckschatulle inmitten des sogenannten Nektarsees liegt, umgeben von schneeweißen Palastbauten. Arjun Dev, der fünfte Guru der Sikhs, ließ die Gebäude im 16.
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