Österreich: In Kitzbühel startet die Skisaison – bei 20 Grad und Sonnenschein
“Das schneesicherste Kitzbühleler Skigebiet in Tirol”, heißt es auf der Internetseite der beliebten Wintersportregion in den österreichischen Alpen. Dort steht auch geschrieben, dass die Winter in Kitzbühel lang sind. Genauer gesagt: von Mitte Oktober bis Anfang Mai. 200 Tage im Jahr.
Am letzten Wochenende eröffnete oberhalb von Mittersill im Prinzgau tatsächlich eine Skipiste. Bei spätsommerlichen Temperaturen von 20 Grad und Sonnenschein. Die präparierte Piste auf der Resterhöhe zieht sich wie ein weißes Band durch die grün-braunen Hügel ins Tal. Für die 700 Meter lange Bahn haben Pistenraupen konservierten Schnee aus der letzten Wintersaison in eine 80 Zentimeter dicke Schicht zusammengeschoben. Die ersten Wintersportler haben die Piste bereits genutzt.
“Dieses aufgehäufte weiße Elend”
Gern gesehen wird die Piste von den Tiroler Grünen und der Naturschutzorganisation WWF jedoch nicht. Schon vor der Eröffnung gab es Kritik. Die Tiroler Grünen sind der Meinung, es sei Skitourismus mit der Brechstange, wie ihn Tirol weder braucht noch nötig hat. Zudem sei es grotesk, was die Kitzbüheler in Zeiten der Klimakrise aufführen. “Wenn du dort mit der kurzen Hose stehst und du dieses aufgehäufte weiße Elend siehst, das zu einem Pistenschlauch zusammengekratzt wurde, dann ist die Piefke-Saga in die Realität umgesetzt”, sagt Georg Kaltschmidt, Tourismussprecher der Tiroler Grünen. Josef Schrank, Landschaftsökologe vom WWF Österreich, kritisiert, dass der Respekt vor der Natur im Wintertourismus immer weiter verloren gehe.
Bergbahnchef Josef Burger kann die Kritik nicht nachvollziehen. Der ökologische Fußabdruck würde stimmen, weil die Piste nicht aus Kunstschnee, sondern aus konserviertem Schnee aus der letzten Saison präpariert wurde. Dieser soll umweltfreundlicher sein als Schnee aus Schneekanonen.
Quellen: Süddeutsche Zeitung / Stuttgarter Nachrichten
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