Lost Places in den Alpen: Seit Jahrzehnten verlassen: Geisterhäuser in den Bergen
Seit Jahrtausenden leben Menschen in den Alpen. Doch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat die Landflucht eingesetzt: Die Bewohner haben sich aus vielen früh erschlossenen Regionen der Alpen zurückgezogen. Zu beschwerlich war für nachfolgende Generationen das karge bäuerliche Leben.
Besonders in den italienischen Bergen östlich von Turin gibt es verlassene Dörfer, die dem Verfall preisgegeben sind und in denen keine Seele mehr lebt. Hier holt sich die Natur zurück, was ihr einst mühsam abgerungen wurde. Regelmäßig bewirtschaftete Almenwiesen werden vom Wald überwuchert, in Terrassen angelegte Felder verfallen und nicht mehr bewohnte Gebäude brechen in sich zusammen.
Der Abenteuer- und Landschaftsfotograf Stefan Hefele fühlt sich von dieser Orten angezogen. Mit der Kamera hat die vergessenen und verdrängte Räume, die seit langer Zeit sich selbst überlassen sind und von einer morbiden Ästhetik geprägt sind, aufgesucht und in seiner eigenen Bildsprache festgehalten. Jetzt hat er seine Aufnahmen in dem Bildband „Geisterhäuser – Verlassene Orte in den Alpen“ versammelt, das im Bruckmann Verlag erschienen ist.
In dem großformatigem Buch sind die 250 Abbildungen thematisch gegliedert, nach „Lebensadern“, den Wegen und Straßen im Gebirge, der „Bauernwelt“, den „Arbeitswelten“ mit Industrieruinen“ und dem schönsten Kapitel: „Verblichener Glanz“, das Villen und ehemalige Prachtbauten in den verschiedensten Verfallsstadien zeigt.
Ergänzt werden die einzelnen Abschnitte mit Texten von Eugen E. Hülser, der die Geschichte und Geschichten der „Lost Places“ erzählt, und kurzen Zitaten und Weisheiten.
Fast allen von Hefeles Fotografien wohnt der Zauber des Vergänglichen inne. Seine zivilisatorische Stillleben dokumentieren, dass nichts ewig ist und die Natur das dominierende Element in den Alpen bleibt.
+++ Lesen sie auch: Lost Places – „So atemberaubend schön können verlassene Orte sein“ +++
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