Hotel-Quarantäne in Ägypten: „Kein Essen, keine Infos – und kein Klopapier“
Und dann ging auch noch das Klopapier aus. Das, was Deutschlands Hamsterkäufer zu Unrecht befürchten, verschlimmerte die Lage von Urlaubern in einem All-inclusive-Hotel im ägyptischen Hurghada noch mehr. „Im Hotel haben tatsächlich Leute angefangen, Toilettenpapier zu verkaufen“, berichtet June K. (Name der Redaktion bekannt). Vor dem Hotel hätten sich Dealer herumgetrieben, die nicht Drogen im Angebot hatten, „sondern Chips für zehn Euro“. Offenbar habe es sich herumgesprochen, so berichtet es die deutsche Urlauberin, dass die Gäste des Hotels stundenlang, manche den ganzen Tag, auf Essen warten mussten. Denn seit Montag steht das Resort wegen eines Covid-19-Falles unter Quarantäne.
June K. und ihr Mann trafen am Sonntag ein, am Montagmorgen hieß es: Quarantäne, alle auf den Zimmern bleiben. Nur war das Hotel nun mit der Versorgung der Gäste überfordert, denn „laut Quarantäneregeln der ägyptischen Regierung dürfen nur noch wenige Mitarbeiter im Hotel arbeiten“, erklärte auf Nachfrage der SZ ein Tui-Sprecher. Das reduzierte Personal hat aber ein 300 000 Quadratmeter großes Resort mit 900 Zimmern und Suiten zu betreuen. „Wir haben dem Tourismusministerium mitgeteilt, dass dies auch dem Ruf von Ägypten als Reiseland schadet“, so der Tui-Sprecher.
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June K. berichtet, dass sich die Pauschalurlauber in ihrer Not über die Auflage hinweggesetzt hätten, im Zimmer zu bleiben, da einige Hotelgäste weder Nahrung noch Informationen erhalten hätten. „Uns wurde mit der Polizei gedroht, aber was hätten wir machen sollen“, meint die Touristin. „An der Rezeption war eine Familie mit Kindern, sie hatte am Montag bis 22 Uhr noch nichts zu essen und zu trinken erhalten.“ Von Hotelmitarbeitern seien keine oder widersprüchliche Aussagen gekommen, etwa dass das Resort am Donnerstag schließe und dann alle auf der Straße stünden, die noch nicht abgereist seien – eine Fehlinformation.
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