Fernverkehr in Deutschland: Diese Bahnhöfe haben die meisten Verspätungen
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Sechs Minuten – das ist der Grenzwert, der einen pünktlichen von einem unpünktlichen Zug unterscheidet, zumindest in den Augen der Deutschen Bahn. Mit dieser Annahme sind 75 Prozent – also drei Viertel aller Züge – pünktlich, gab das Unternehmen zuletzt bekannt. Dieser Wert liegt knapp unter dem selbstgesteckten Ziel der Bahn, das bei 76,5 Prozent liegt. In Wahrheit ist es aber eigentlich noch schlimmer, das zeigt eine Untersuchung des Datenanalysten David Kriesel, die er im Rahmen des 36. Chaos Communication Congress (36C3) in Leipzig vorstellte.
Für seine Untersuchung wertete Kriesel einen Datensatz von knapp 25 Millionen Zughalten aus. Die Daten sammelte er mit Hilfe eines Computers, der seit Januar regelmäßig die Fahrplan-Schnittstelle der Deutschen Bahn abfragte. Mehr als 50.000 Halte kamen pro Tag auf diese Weise zusammen.
ICEs haben ein Sommerproblem
Die Daten lieferten interessante Ergebnisse: So konnte Kriesel die Behauptung der Deutschen Bahn widerlegen, dass die sogenannte Erfüllungsquote bei mehr als 99 Prozent liege – also im Durchschnitt weniger als einer von 100 Zügen ausfällt. Tatsächlich liegt der Wert viel höher. Bei den ECs (Eurocity) lag die Ausfallquote im vergangenen Jahr bei mehr als zwei Prozent, beim IC bei mehr als drei Prozent. Bei den ICEs fielen sogar fünf Prozent der Fernverkehrszüge aus. Oder anders formuliert: Jeder 20. ICE kommt nicht. In der offiziellen Pünktlichkeitsstatistik der Bahn werden diese ausgefallenen Züge kurioserweise übrigens nicht berücksichtigt – so rechnet sich die Bahn die Statistik etwas schön. Im Juni und Juli fielen den Daten zufolge sogar acht Prozent der ICE-Halte aus, in der heißesten Woche des Jahres waren es durchschnittlich zehn Prozent. Das bestätigt den Verdacht vieler Bahnfahrer, dass die ICEs ein Sommerproblem haben.
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