Covid-19: Angst vor Coronavirus: Italien riegelt den Norden ab – was bedeutet das?
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Es ist weit nach Mitternacht, als Premierminister Giuseppe Conte sich endlich äußert. Stundenlang saß er an diesem Samstag mit Ministern, Behördenvertretern und Gesundheitsexperten zusammen – was tun gegen das grassierende Coronavirus?
Conte und seine Berater kommen zu dem Schluss: Es hilft alles nichts, der Norden muss abgeriegelt werden. Der Ministerpräsident erlässt ein entsprechendes Dekret. „Wir wollen die Gesundheit unserer Bürger garantieren. Wir verstehen, dass dies Opfer verlangt, manchmal kleine, manchmal sehr große“, sagt er und wirkt bei seinem öffentlichen Statement ziemlich allein und verloren.
Aber was bedeutet das Ganze genau? Ein Überblick.
Was hat Conte entschieden?
Eine komplette Abriegelung bestimmter Gebiete in Norditalien. Dazu erließ der Ministerpräsident in der Nacht zu Sonntag ein spezielles Dekret. Rund 16 Millionen Italiener dürfen nur noch bei triftigen Gründen in die Regionen ein- oder ausreisen – Ausnahmen werden nur bei dringenden beruflichen oder familiären Gründen sowie in gesundheitlichen Notfällen gemacht.
Selbst Reisen von einer abgeriegelten Region in eine andere sind nicht erlaubt. Wer sich zum Zeitpunkt des Erlasses des Dekrets außerhalb der abgeriegelten Gebiete befand, dort aber wohnt, darf nach Hause zurückkehren. Generell sollten sich alle Bewohner dieser Regionen soweit möglich überwiegend nur in ihren Häusern aufhalten, so Conte.
Welche Regionen in Italien sind betroffen?
Alle Gebiete, in denen das Virus zuletzt besonders stark grassierte. Die bisher als „Rote Zone“ und „Orange Zone“ bezeichneten Gefahrenbereiche wurden zu einer neuen „Sicherheitszone“ zusammengelegt. Dazu zählen die gesamte Region Lombardei, ein Teil der Region Venetien, der Norden der Emilia-Romagna und der Osten des Piemont.