Coronakrise und Konkurse: Fluglinien im Krisenmodus: Immer mehr Airlines melden Insolvenz an
Für Fluggesellschaften nur mit wochenlang am Boden stehenden Flugzeugen wird die Luft dünn. Der Airlineverband IATA rechnet damit, dass demnächst ohne umfassende Staatshilfen mindestens 30 Airlines weltweit vom Markt verschwinden werden.
Es ist wie eine Kettenreaktion: Schon im vergangenen November hatte die Lufthansa angekündigt, die Flotte ihres Billigfliegers Eurowings zu verkleinern. Zum Sanierungspaket gehörte auch die Auflösung der Verträge über 15 Turbopropflugzeuge mit jeweils knapp 80 Sitzplätzen, die sie von der Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) inklusive Besatzung angemietet hatte. Die frühere Air-Berlin-Tochter gehört heute zum Logistikkonzern Zeitfracht und war auf weniger gut ausgelasteten Strecken unterwegs, für die ein Airbus viel zu groß war.
Schon Mitte März kam es mit Beginn der Coronakrise zum Grounding der Flugzeuge und vorzeitigen Aus für die LGW-Flieger. Für die 15 Maschinen vom Typ De Havilland Dash 8 fand die Airline immerhin einen Platz auf dem Flughafen Bratislava in der Slowakei.
Doch am Mittwoch blieb der Geschäftsführung nur noch der Gang zum Amtsgericht Düsseldorf, wo der Regionalflieger die Insolvenz in Eigenverwaltung anmeldete. „Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation in der Luftfahrtindustrie fehlt derzeit die dauerhafte positive wirtschaftliche Perspektive“, sagte Pressesprecher Joachim Schöttes. „Die Insolvenz ist damit eine direkte Folge der Reisebeschränkungen und der allgemeinen wirtschaftlichen Situation während der Corona-Pandemie, die die weltweite Luftfahrt de facto lahmgelegt hat.“
Das Unternehmen, bei dem 354 Personen überwiegend im fliegenden Bereich arbeiten, bemühe sich weiterhin, eine zukünftige Beschäftigung für ihre Flugzeuge in Europa zu finden. Doch das ist angesichts der momentanen Lage äußerst schwierig. Erst wenn der Flugverkehr in Deutschland wieder anläuft, werden Reisende merken, welche Lücke die Insolvenz von LGW in das Streckennetz innerhalb Deutschlands und ins benachbarte Ausland gerissen hat.
Air Mauritius und South African Airways
Auch Air Mauritius musste diese Woche
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