Attraktion auf dem Hamburger Dom: Das mysteriöse Verschwinden des Wahrsager-Wagens von Esmeralda Rosenberg
Wer schon einmal über den Hamburger Dom flanierte, wird ihn vielleicht kennen: den Wahrsager-Wagen von Esmeralda Rosenberg. Der Wagen, in dem sich Besucher Tarot-Karten legen und die Zukunft vorhersagen lassen können, gilt als feste Größe auf dem Volksfest, das jedes Jahr im Frühling, Sommer und Winter über mehrere Wochen auf dem Heiligengeistfeld Besucher aus ganz Norddeutschland anlockt. Zwischen den modernen Fahrgeschäften sticht der hölzerne Wagen mit seinen Verzierungen als nostalgische Attraktion heraus – er und seine Besitzerin, die aus einer Familie von Holocaust-Überlebenden stammt, sind in der Hansestadt prominent.
Kein Wunder also, dass die „Hamburger Morgenpost (Mopo)“ am Donnerstag hellhörig wurde und dem mysteriösen Verschwinden dieser Hamburger Tradition einen langen Artikel widmete. „Hilfe, wer hat meinen geliebten Wahrsager-Wagen gestohlen“, titelte das Blatt. Nach dem Winterdom im Dezember, so der Bericht, hatte Wahrsagerin Rosenberg ihren Wagen wie immer in Hamburg an einer Straße in der City abgestellt – doch Anfang Januar war er plötzlich weg. Gestohlen, wie sie vermutete. Sie erstattete Anzeige bei der Polizei.
Nun lassen sich die Norddeutschen nicht nur gern die Karten legen – sie lesen auch aufmerksam die lokale Presse und sind zudem hilfsbereit: Denn kaum war der Artikel erschienen, wurde der Wagen auch schon von einem aufmerksamen „Mopo“-Leser entdeckt – allerdings bleibt sein Verschwinden mysteriös, denn er tauchte an einer völlig anderen Stelle wieder auf, und offenbar wurde daraus auch nichts gestohlen. „Der Wagen wurde wieder aufgefunden“, sagte eine Sprecherin der Hamburger Polizei dem stern. Nach dem Presseartikel habe sich ein Zeuge gemeldet, der ihn in Oststeinbek gesehen habe. Die kleine Gemeinde in Schleswig-Holstein liegt etwa sechs Kilometer vom ursprünglichen Abstellort entfernt. Die Tür des Wagens sei aufgebrochen worden, sonst aber habe nichts gefehlt, sagte die Polizeisprecherin. Es werde weiter ermittelt. „Wir müssen von einem Diebstahl ausgehen.“
Hamburger
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