Angst vor Coronavirus: Kreuzfahrt ins Nirgendwo: Seit Wochen irrt die MS Westerdam umher – Passagierin berichtet von Bord
Eigentlich hatte sich Angela Jones auf die Kreuzfahrt gefreut. Als die US-Amerikanerin vor einigen Wochen in Hongkong an Bord des Schiffes ging, wusste sie aber noch nicht, was auf sie zu kommt. Obwohl alle an Bord gesund sind, weigern sich mehrere asiatische Länder, das Schiff anlegen zu lassen – aus Angst vor dem Coronavirus. O-TON ANGELA JONES, PASSAGIERIN AUF DER WESTERDAM: „Hallo, ich melde mich von der Westerdam. Ich möchte meiner Familie mitteilen, dass es uns gut geht, körperlich. Wir wissen nicht, was los ist, wir treiben seit zwei Wochen umher. Viele Länder haben ihre Grenzen geschlossen für uns, aus Angst vor dem Coronavirus. Aber jetzt sind wir seit zwei Wochen isoliert, regelmäßig wird unsere Temperatur gemessen und es gibt keine Hinweise auf das Coronavirus. Nicht planen zu können, macht Angst, genau wie das Unbekannte. Wir haben keine Hoffnung mehr, denn jedes Mal, wenn wir Pläne machen, zerschlagen sie sich wieder.“ Das Schiff hat 2256 Passagiere an Bord. Viele von ihnen sorgten sich, dass die Lebensmittel und Medikamente zur Neige gehen. Am Mittwoch kam dann doch noch die erlösende Nachricht: Das Schiff darf in Kambodscha anlegen und die Passagiere dürfen von Bord gehen. Die Angst sitzt tief, auch wegen eines anderen Kreuzfahrtschiffs. Die Diamond Princess liegt dieser Tage im Hafen von Yokohama vor Anker. Von den 3700 Menschen an Bord sind etwa 175 am neuen Coronavirus erkrankt. Die Behörden haben das Schiff daher unter Quarantäne gestellt.
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